Gedanken vor und zu Olympia

Irgendwann geht jede Trainings- und Vorbereitungszeit zu Ende. So ist nun auch das letzte Camp in Spanien vorüber, es geht nach Rio! Ich trainiere mit dem aktuell in der WM-Führenden Mario Mola sowie dem WM 4ten Richard Murray. Ich sehe tagtäglich, wo ich im Verlgeich mit der Weltspitze stehe.

Das wollte ich immer: mit den weltbesten Triathleten trainieren und mich mit ihnen messen. 38 Flüge in diesem Jahr, 11 Wettkämpfe... und nun am Ziel angekommen? War es das? Nein, der Weg ist das Ziel und er geht weiter! Ich sehe, die Richtung und die Tendenz stimmen. Ich bin nach meiner unglaublichen Punkteaufholjagd im Frühjahr wieder gut in Form gekommen. Damit hatte ich die letzten zwei Wochen am Training - trotz der zahlreichen, extrem harten Einheiten - sehr viel Spaß und Freude. Ich verspüre Zufriedenheit und Dankbarkeit.

2000 in Sydney, 2004 in Athen, 2008 in Peking … Ich habe alle Triathlon-Rennen bei Olympia live am Fernseher verfolgt. 2012 in London schaute ich dann keinen einzigen olympischen Wettbewerb, sondern drückte die Physiotherapie-Schulbank, putzte Zuhause die Fenster und kochte für meine Freundin. Damals war nach meinem Oberschenkelhalsbruch Olympia in ungreifbare Entfernung gerückt. Es schien, als hätte sich mein Ziel unendlich weit von mir entfernt. Olympia hat für mich eine ganz besondere Bedeutung. Ich bin ein Glückspilz, ich habe Glück in der Liebe und fahre zu den Spielen! Es ist ein Wunder, eingepackt in viel harter Arbeit, dass ich nun tatsächlich doch noch bei den Spielen dabei sein darf. Es ging für mich immer um den Weg und darum, die eigene Leistung zu maximieren. Ich werde das Rennen genießen. Ich werde Meter für Meter, Sekunde für Sekunde alles geben und mich so quälen, wie ich es all die Jahre auf meinem Weg getan habe. Ich möchte am Ende des Rennens mit meiner Leistung zufrieden sein. Ich möchte nicht nur dort, sondern dabei sein!

Wir sehen uns in Rio – schaltet ein, seid dabei und drückt mir die Daumen!

Danke für alles!!!